Wie ein Koaxialkabel aussieht, lässt sich am besten beschreiben, wenn man den Querschnitt betrachtet. Daran sind Innenleiter, Isolationsschicht, Außenleiter und Außenmantel gut zu erkennen.


Koaxialkabel: Aufbau und Unterschiede
Was ist ein Koaxialkabel, wie ist es aufgebaut und welche Unterschiede gibt es? Hier erfahren Sie alles Wichtige zu Koaxialkabeln.
4 Minuten Lesedauer | 18.07.2022
Inhalt
Auf einen Blick: Koaxialkabel
- Koaxialkabel (kurz: Koaxkabel) übertragen unter anderem TV- und Audiosignale
- Der Aufbau eines Koaxkabels ist grundsätzlich immer derselbe
- Unterschiede entstehen durch verwendete Materialien
- Auf hohes Schirmungsmaß achten, um Signale störungsfrei zu übertragen
- Belling-Lee-Stecker eignet sich für Antennenfernsehen (DVB-T2) und DVB-C
- F-Stecker kommt bei Satellitenfernsehen zum Einsatz
Für Sat braucht man ein Koaxialkabel mit F-Stecker. Je länger das Kabel, desto wichtiger wird die Dämpfung. Achten Sie beim Kauf auf eine möglichst niedrige Dämpfung und ein möglichst hohes Schirmungsmaß.
Für 4K ist ein Koaxialkabel notwendig, das einerseits ideal abgeschirmt ist und andererseits über ein hohes Schirmungsmaß von 120 Dezibel verfügt.
Der Unterschied zwischen Koaxialkabel und Antennenkabel ist leicht erklärt. Das Antennenkabel ist eine Variante des Koaxialkabels. In der Regel spricht man von Antennenkabel, wenn das Koaxialkabel mit einem Belling-Lee-Stecker ausgestattet ist. Dieser wird häufig auch als Antennenstecker bezeichnet und eignet sich beispielsweise für DVB-T2 und Kabelfernsehen.
„dB“ bedeutet bei Koaxialkabeln Dezibel. Allerdings werden zwei Merkmale von Koaxkabeln in Dezibel angegeben: Das Schirmungsmaß und die Dämpfung. Beim Schirmungsmaß sind höhere dB-Werte besser, bei der Dämpfung niedrigere.
Ein Koaxialkabel sollte immer nur so lang sein, wie es erforderlich ist. Je länger das Kabel ist, desto wichtiger ist eine niedrige Dämpfung bei gleichzeitig gutem Schirmungsmaß. Positionieren Sie Ihre Geräte also am besten so, dass die Kabelverbindungen möglichst kurz ausfallen und kaufen Sie passgenaue Kabel.
Fürs Internet über einen Kabelanschluss braucht man ein Koaxialkabel mit F-Stecker. Ein Schirmungsmaß von 100 Dezibel oder höher ist empfehlenswert, um das hochfrequente Signal optimal abzuschirmen und störungsfrei übertragen zu können.
Was ist ein Koaxialkabel?
Ein Koaxialkabel ist ein Kabel mit zwei gegenpoligen Leitern. Der sogenannte Innenleiter überträgt das Signal und der kreisförmig darum angeordnete Außenleiter führt das Signal wieder zurück. Koaxialkabel sind bestens geeignet für die Übertragung von analogen und digitalen Radio- und TV-Signalen. Deshalb kommen sie auch genau in diesem Bereich zum Einsatz. Obwohl die Stecker unterschiedlich aussehen, brauchen Sie ein Koaxkabel bei nahezu jeder TV-Empfangsart.
Koaxialkabel sind notwendig, um eine Sat-Anlage zu installieren, um DVB-T2 zu empfangen und auch, wenn Sie Kabelfernsehen anschließen möchten. Wann immer die Rede von Satelliten Kabel oder Antennenkabel ist, steckt dahinter ein Koaxialkabel. Das bedeutet im Umkehrschluss allerdings nicht, dass sich ein Satelliten Kabel auch für Kabelfernsehen verwenden lässt. Stattdessen gibt es bei Koaxialkabel Unterschiede, die Sie beachten sollten.
Koaxialkabel: Aufbau
Zwar gibt es bei Koaxialkabel erhebliche Unterschiede, doch der grundlegende Aufbau eines Koaxialkabels ist immer derselbe.


- In der Mitte befindet sich der Innenleiter, die sogenannte Seele. Diese besteht entweder aus massivem Draht oder Litze. Je nach Art des Koaxkabels variiert der Durchmesser des Innenleiters.
- Um ihn herum ist ein Dielektrikum angeordnet, das den Innenleiter isoliert und an das sich wiederum der ringförmige Außenleiter anschließt. Je nach Schirmungsmaß des Koaxialkabels besteht der Außenleiter aus Folie oder einem Geflecht.
- Der Außenleiter führt das Signal zurück und übernimmt damit im Koxialkabel die Abschirmung des Signals.
- Von außen sichtbar ist der Kabelmantel des Koaxkabels, der den Außenleiter umgibt und schützt.
- Durch diesen Aufbau des Koaxialkabels ist sichergestellt, dass keine elektrische Ladung vom Innenleiter verloren geht und das Signal weder von außen gestört wird noch selbst nach außen dringt.
Unterschiede bei Koaxkabeln
Trotz des grundlegend gleichen Aufbauprinzips gibt es bei Koaxialkabeln große Unterschiede. Diese haben Auswirkungen auf die Übertragungsqualität. Im Wesentlichen unterscheiden sich Koaxialkabel in den folgenden Merkmalen.
Schirmungsmaß
Das Schirmungsmaß gibt an, wie gut das Koxialkabel vor äußeren Signaleinflüssen geschützt ist. Je höher das Schirmungsmaß, desto besser, denn desto weniger Störungen durchdringen den Schirm. Die Maßeinheit für das Schirmungsmaß ist Dezibel (dB) – genau wie bei der Dämpfung. Deshalb ist es wichtig, die Angaben zu Dämpfung und Schirmungsmaß nicht zu verwechseln.
Für Fernsehsignale sollte das Schirmungsmaß mindestens 75 Dezibel betragen. Wenn Sie HD-Inhalte übertragen möchten, greifen Sie zu Koaxkabeln mit einem Schirmungsmaß von 90 Dezibel. Für hochauflösende Bilder bis 8K sind Kabel ab 100 Dezibel Schirmung eine gute Wahl.
Dämpfung
Die Dämpfung eines Koaxialkabels sagt aus, wie hoch die Signalverluste des Kabels sind. Je niedriger die Dämpfung, desto besser, denn desto weniger „verliert“ ein Kabel. Längere Kabel haben grundsätzlich eine höhere Dämpfung als kürzere Kabel. So kommt es allein schon anhand der Länge eines Koaxialkabels zu Unterschieden.
Achten Sie deshalb darauf, die Kabellänge optimal zu wählen, vermeiden Sie zu lange Koaxkabel und berücksichtigen Sie diesen Aspekt, wenn Sie zum Beispiel Ihr Heimkino einrichten oder Fernsehen über DVB-T2 empfangen möchten.
Abschirmung
Die Abschirmung kann bei einem Koaxkabel einen Unterschied machen, denn sie trägt zur Erhöhung des Schirmungsmaßes bei. Je besser die Abschirmung bei einem Koaxialkabel, desto weniger Störeinflüsse können das Signal beeinträchtigen.
Die Abschirmung wird meist durch eine Folie oder ein Geflecht realisiert. Besser ist eine Kombination aus beiden. Mit einer 4-fach-Abschirmung, zum Beispiel durch einen doppelten Geflechtschirm in Kombination mit einem doppelten Folienschirm, machen Sie alles richtig und profitieren von der bestmöglichen Verbindung.
Durchmesser
Koaxialkabel gibt es bereits mit nur 2 Millimetern Durchmesser. Grundsätzlich gilt für die Signalübertragung: Je dicker das Koaxkabel, desto besser. Allerdings lassen sich Kabel mit großem Durchmesser meist schlechter verlegen. Wenn Sie Kabel verstecken möchten, ist in diesem Punkt also Augenmaß gefragt.
Eine clevere Wahl sind Koaxialkabel mit Gewebemantel. Diese verfügen über einen dünnen Mantel, der aber langlebig, robust und flexibel ist. Das flexible Gewebe lässt sich einfach verlegen, bietet optimalen Knickschutz und verhindert Kabelbruch.
Wellenwiderstand
Der Wellenwiderstand bei einem Koaxialkabel gibt das Verhältnis von elektrischen zu magnetischen Wellen bei einem Kabel an. In diesem Punkt gibt es zwar ebenfalls Unterschiede bei Koaxialkabeln, doch wichtig ist, dass Sie ein Kabel wählen, das denselben Wellenwiderstand hat wie auch die Geräte, die Sie darüber verbinden möchten.
In der Videotechnik, also um Kabelfernsehen anzuschließen oder einen Super Nintendo mit dem Fernseher zu verbinden, ist ein Wellenwiderstand von 75 Ohm gängig. Alle Koaxkabel von Hama haben diesen Wellenwiderstand.
Hightech-Koaxialkabel von Hama
Stecker-Typen
Koaxkabel können vielseitig eingesetzt werden. Ein Sat-Kabel lässt sich jedoch nicht verwenden, um Kabelfernsehen anzuschließen. Das liegt nicht am Kabel selbst, sondern an den verschiedenen Stecker-Typen, die für Koaxialkabel existieren. Welche Stecker-Typen sind die wichtigsten bei Koaxkabeln und wofür werden sie verwendet? Wir zeigen es Ihnen auf einen Blick.
Belling-Lee-Stecker
Der Belling-Lee-Stecker wird häufig auch einfach als Antennenstecker oder IEC-Stecker bezeichnet. Er besteht aus einer Kupplung, die sich einfach an den passenden Anschluss anstecken lässt. Der Belling-Lee-Stecker kommt am Koaxialkabel zum Beispiel dann zum Einsatz, wenn Sie Kabelfernsehen oder DVB-T2 empfangen möchten.


F-Stecker
Der F-Stecker wird ebenfalls beim Fernsehempfang eingesetzt und ist für Frequenzen bis zu 5 Gigahertz geeignet. Zumeist begegnen Ihnen F-Stecker in Verbindung mit Satellitenfernsehen.
Typisches Merkmal ist die Schraubverriegelung, mit der Sie das Koaxialkabel am Anschluss montieren. Dadurch ist unter anderem sichergestellt, dass das Koaxkabel sicher am LNB hält und nicht durch äußere Einflüsse getrennt wird. Auch an Sat-Receivern sowie DVB-S-Tunern am Fernseher finden Sie entsprechende Anschlüsse mit Gewinde, um einen F-Stecker anzubringen.


BNC-Stecker
BNC-Stecker werden heutzutage hauptsächlich an Messgeräten eingesetzt und eignen sich für einen Frequenzbereich von 1 bis zu 4 Gigahertz. In der Vergangenheit wurden BNC-Stecker sowohl bei Videorekordern eingesetzt als auch für bestimmte Netzwerkanbindungen. Anschließend haben sich jedoch Scart- und RJ45-Stecker durchgesetzt und den BNC-Stecker im Hausgebrauch weitestgehend abgelöst.


3,5-Millimeter-Stecker
Der 3,5-Millimeter-Stecker, auch Klinkenstecker genannt, kommt vorwiegend bei der Audioübertragung zum Einsatz. Als Kopfhörerstecker gehört er nicht nur zu den gängigen TV-Anschlüssen, sondern ist insbesondere auch bei mobilen Abspielgeräten verschiedener Generationen zu finden.

