Ja, allerdings gelingt dies nur mit entsprechendem Zubehör, denn der werksseitige Schutz vor Wasser reicht nicht aus, um ein Handy beim Filmen und Fotografieren unter Wasser zu schützen.


Unterwasserfotos mit dem Handy
Wenn Sie Unterwasserfotos mit dem Handy machen möchten, sollten Sie es immer zusätzlich schützen. Wir zeigen praktisches Zubehör, mit dem großartige Aufnahmen gelingen.
4 Minuten Lesedauer | 18.08.2024
Inhalt
Auf einen Blick: Unterwasserfotos mit dem Handy
- IP-Schutzklasse gilt nur für reines Süßwasser
- Handys sind nicht für Meerwasser und gechlortes Wasser (Pool) geeignet
- Wasserdichte Handyhülle oder wasserdichtes Gehäuse verwenden
- Mit passendem Zubehör Android-Handy und iPhone unter Wasser bedienen
- Unsere Tipps beachten für bessere Unterwasserfotos und -videos
Ohne Zubehör sollte man mit keinem Handy unter Wasser fotografieren, da die Hersteller keine Garantie für Wasserschäden übernehmen.. Wichtig ist deshalb, dass Sie Ihr Smartphone selbst mit einer wasserdichten Hülle oder einem wasserdichten Gehäuse auszustatten. Sich auf die IP-Schutzklasse zu verlassen, birgt ein großes Risiko.
Wasserdichte Handys funktionieren, indem mögliche Eintrittsstellen von Flüssigkeiten in das Gehäuse abgedichtet werden.
Oft wird dafür Klebstoff verwendet. Die Wasserdichtigkeit findet jedoch unter Laborbedingungen mit Leitungswasser statt. Vor Salzwasser oder gechlortem Pool-Wasser sind wasserdichte Handys nicht geschützt.
Ob ein Handy wasserdicht ist, erkennt man an der IP-Schutzklasse in den technischen Details. Verfügt ein Handy über eine solche Schutzklasse, ist der Hersteller verpflichtet, genaue Angaben zum Schutzumfang zu machen.
Handy unter Wasser: Vorsicht geboten
Wenn das Innenleben Ihres Handys mit Feuchtigkeit in Berührung kommt, kann dies zu irreparablen Schäden führen. Viele der aktuellen Smartphones sind deshalb nach Internal-Protection-Schutzklassen (IP) vor äußeren Einflüssen – unter anderem auch Wasser – geschützt. Wichtig: Der werksseitige Schutz vor Wasser ist nicht ausreichend, um Unterwasserfotos mit dem Handy zu machen.
Stattdessen machen Hersteller ihre Handy-Modelle in erster Linie wasserdicht, damit diese bei versehentlichem Kontakt mit Wasser weiterhin funktionieren. Der Schutz ist darüber hinaus nur bis zu einer bestimmten Wassertiefe, nur für eine bestimmte Dauer und nur in reinem Süßwasser gewährleistet. Mit zunehmendem Alter des Handys sowie nach dem Öffnen des Gehäuses lässt der Schutz ebenfalls nach.
Wenn Sie Ihr Handy also ohne zusätzlichen Schutz unter Wasser verwenden, setzen Sie es einem vermeidbaren Risiko aus. Wirklich sicher vor Wasserschäden dürften deshalb lediglich professionelle Unterwasserkameras sein – doch diese sind oft sehr teuer.
Schon zu spät? Erfahren Sie, was Sie tun können, wenn Ihr Handy ins Wasser gefallen ist.
Ist mein Handy wasserdicht?
Ob Ihr Handy wasserdicht ist, verrät ein Blick in das Datenblatt Ihres Modells. Meist wird dort eine IP-Schutzklasse angegeben. Die erste Zahl (0-6) steht für den Schutz vor Fremdkörpern und die zweite Zahl (0-8) für den Schutz vor Süßwasser.
IP68: Die aktuell beste Schutzklasse
Ob Ihr Handy wasserdicht ist, verrät ein Blick in das Datenblatt Ihres Modells. Meist wird dort eine IP-Schutzklasse angegeben. Die erste Zahl (0-6) steht für den Schutz vor Fremdkörpern und die zweite Zahl (0-8) für den Schutz vor Süßwasser.
- Apple
Phone XS und neuer - Samsung
Galaxy S7 und neuer - Huawei
P30 Pro
Mate 30 und neuer
Weitere Schutzklasse
Ob Ihr Handy wasserdicht ist, verrät ein Blick in das Datenblatt Ihres Modells. Meist wird dort eine IP-Schutzklasse angegeben. Die erste Zahl (0-6) steht für den Schutz vor Fremdkörpern und die zweite Zahl (0-8) für den Schutz vor Süßwasser.
Extra-Ausrüstung und Zubehör
Wenn Sie Unterwasserbilder mit dem Handy machen möchten, greifen Sie unbedingt zu entsprechendem Zubehör. Die IP-Schutzklasse Ihres Smartphones ist lediglich für Leitungswasser (Süßwasser ohne Zusätze) geeignet und in Wassertiefe und Dauer stark limitiert. Mit praktischem wasserdichten Handy-Zubehör können Sie Ihr Smartphone hingegen auch dort unter Wasser verwenden, wo der werksseitige Schutz versagt, nämlich unter anderem im Salzwasser des Meeres oder im chlorhaltigen Wasser eines Swimming-Pools.
Als großartiger Begleiter zum Unterwasserfilmen mit dem Handy erweist sich eine wasserdichte Hülle. Diese XXL-Hülle ist mit zahlreichen Smartphone-Modellen kompatibel: Sie legen einfach Ihr Handy hinein, verschließen die Hülle und können mit Ihrem Handy Fotos unter Wasser machen. Achtung: Nach Gebrauch in chlorhaltigem oder salzigem Wasser gründlich mit Süßwasser reinigen und gut trocknen lassen. Vor Gebrauch immer vom einwandfreien Zustand überzeugen. In unserem Ratgeber “Reise Gadgets” finden Sie weitere nützliche Produkte für Ihren Sommerurlaub.
Für tiefere Gewässer gibt es modellspezifische Unterwassergehäuse. Diese kosten oft so viel wie ein Mittelklasse-Smartphone, bieten dafür aber Schutz in bis zu 100 Metern Tiefe, um mit dem Handy unter Wasser zu filmen und zu fotografieren.


Je nach Motiv und Tiefe kann es sinnvoll sein, dass Sie weiteres Zubehör mit ins Wasser nehmen, zum Beispiel ein Handy-Stativ oder eine Unterwasser-Lampe, die die Szenerie optimal ausleuchtet.
Darüber hinaus können Sie Ihr Handy in einer wasserdichten Hülle oder einem wasserdichten Gehäuse auch in Kombination mit einer Smartphone-Halterung verwenden und damit GoPro-Zubehör wie einen Schwimmgriff oder einen Self-Monopod verwenden, um mit dem Handy unter Wasser zu fotografieren.
Zubehör für Unterwasserfotos
Mit dem Handy unter Wasser fotografieren
Wenn Sie Ihr Handy mit einer wasserdichten Hülle oder einem wasserdichten Gehäuse schützen und sich darüber hinaus eine Smartphone-Halterung sowie für Ihren Zweck passendes Zubehör zugelegt haben, ist Ihr Handy bestens geschützt.
Hinweis: Damit Unterwasserfotos mit dem Handy gelingen, sollte die Folie der Hülle planparallel zur Kamera-Optik anliegen. Dies ist Voraussetzung für scharfe Aufnahmen.
Darüber hinaus können Sie mit den folgenden Tricks noch mehr aus Ihren Unterwasserfotos und -videos mit dem Handy herausholen.
Nicht nur mit dem Handy bekommen Unterwasserfotos oft einen Blaustich. Mit zunehmender Wassertiefe werden andere Farben absorbiert. Um realistische Farben beim Fotografieren und Filmen unter Wasser zu bekommen, machen Sie deshalb einen Weißabgleich unter Wasser. Dadurch werden Rot-Töne verstärkt und wirken dem Blaustich entgegen. Falls Sie eine Lampe verwenden, um das richtige Licht für Ihre Unterwasserfotos mit dem Handy bereitzustellen, schalten Sie sie unbedingt schon ein.
Sowohl mit Android als auch auf dem iPhone können Sie im RAW-Format fotografieren. Dabei nehmen die Aufnahmen zwar mehr Speicherplatz in Anspruch, lassen sich jedoch im Nachhinein viel umfangreicher bearbeiten. So können Sie zum Beispiel den Weißabgleich auch hinterher am Computer erledigen: Einfach das Handy mit dem PC verbinden, RAW-Dateien kopieren und anschließend mit einem Bildbearbeitungsprogramm nachbearbeiten.
Probieren Sie verschiedene Werte für die Blende, den ISO und die Verschlusszeit aus, um optimale Ergebnisse zu erzielen, wenn Sie mit Ihrem Android-Handy oder iPhone unter Wasser ein Foto machen oder filmen. Grundsätzlich sollte der ISO-Wert so gering wie möglich gewählt werden, um Bildrauschen zu vermeiden. Je kürzer die Verschlusszeit, desto schärfer die Aufnahme. Und je weiter offen die Blende, desto heller wird die Aufnahme.
Nachbearbeitung und Apps
Zur Nachbearbeitung von Unterwasseraufnahmen eignen sich gängige Bildbearbeitungsprogramme für den Computer, aber auch Apps auf Ihrem Smartphone. Dazu gehören zum Beispiel Adobe Lightroom oder Snapseed für Android und iOS. Darüber hinaus ist jedoch entscheidend, dass Sie im Vorhinein auch geeignete Apps verwendet haben, um Fotos unter Wasser mit Ihrem iPhone oder Android-Handy aufzunehmen.
Kamera-Apps für Unterwasserfotografie
Einen großen Vorteil haben Sie mit einer Kamera-App, die Ihnen viele Einstellungen ermöglicht. Unsere Empfehlung sind daher dieselben Apps, die wir Ihnen auch empfehlen, wenn Sie Sterne mit dem Handy fotografieren möchten. Für Android legen wir Ihnen Open Camera ans Herz und wenn Sie mit einem iPhone unter Wasser fotografieren möchten, laden Sie sich ProCamera aus dem App Store herunter.
Timelapse-Apps
Möchten Sie nicht nur Unterwasserfotos mit dem Handy machen, sondern hinterher ein Zeitraffer-Video von Ihrem Abenteuer unterhalb der Wasseroberfläche erstellen? In unserem Ratgeber zeigen wir, wie Sie ein Zeitraffer-Video erstellen und welche Apps sich dafür bestens eignen. Mit dem entsprechenden Unterwasser-Zubehör und guten Lichtbedingungen steht Ihrem Unterwasser-Timelapse nichts im Weg.