Eine Frau schaut lächelnd auf ihre Smartwatch und hält BlutzuckermessgerätEine Frau schaut lächelnd auf ihre Smartwatch und hält Blutzuckermessgerät

Smartwatch mit Blutzuckermessung: Geht das?

Gibt es eine Smartwatch mit Blutzuckermessung? Wir zeigen dir, was möglich ist und welche Optionen es aktuell gibt, Blutzucker zu messen.

Uhr   5 Minuten Lesedauer | 19.05.2025

Auf einen Blick: Smartwatch mit Blutzuckermessung

  • Blutzuckermessung aktuell: Fingerstich oder CGM-System
  • Nicht-invasive Methoden in Entwicklung
  • Noch keine zuverlässige Smartwatch mit Blutzuckermessung
  • Zuckerwert-Tracking über Apps und Uhren in Verbindung mit CGM möglich
  • Apple, Samsung und Co. wollen erste Blutzucker-Smartwatch entwickeln
  • Moderne Smartwatches messen bereits andere Gesundheitswerte
Gibt es eine Smartwatch, die Blutzucker misst?

Nein, aktuell gibt es keine Smartwatch, die eine zuverlässige Blutzuckermessung durchführen kann. Einige Geräte werben mit entsprechenden Funktionen, doch ihre Messgenauigkeit ist nicht ausreichend für medizinische Anwendungen.

Welche Smartwatch kann Blutzucker messen?

Es gibt derzeit keine Smartwatch mit Blutzuckermessung. Manche Modelle lassen sich jedoch mit CGM-Systemen (Continous Glucose Monitoring) koppeln, so dass man die Smartwatch wie eine Diabetes-Uhr für die Blutzuckermessung ohne Stechen verwenden kann.

Blutzucker auf der Smartwatch messen – wie funktioniert das?

Zukunftsweisende Methoden zur nicht-invasiven Messung nutzen optische Verfahren wie Spektroskopie. Allerdings sind diese Technologien, um den Blutzucker auf der Smartwatch zu messen, noch in der Entwicklung und nicht marktreif.

Ist der Blutzuckerwert einer Smartwatch genau?

Die aktuell beworbenen Smartwatches zur Blutzuckermessung liefern ungenaue und unzuverlässige Werte und sind nicht für Diabetiker:innen geeignet. Experten, darunter die US-amerikanische FDA, warnen vor der Nutzung unzuverlässiger Messverfahren.

Ist Blutzucker messen ohne Stechen möglich?

Diabetes gehört zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit. Allein in Deutschland leiden über 9 Millionen Menschen an der Zuckerkrankheit, die meisten davon an Typ-2-Diabetes. Die Anzahl soll laut den Prognosen des Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) und des Robert-Koch-Institut (RKI) bis 2040 auf bis zu 12 Millionen anwachsen. Für Betroffene bedeutet Diabetes einen massiven Eingriff in den Alltag, da sie zur Kontrolle regelmäßig ihren Blutzucker messen müssen, um gefährliche Schwankungen zu vermeiden. Eine Unterzuckerung kann zu Schwindel, Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen führen, während eine Überzuckerung langfristig Organschäden verursachen kann. Die Nachfrage nach praktischen Hilfsmitteln, wie einer Smartwatch mit Blutzuckermessung, ist also groß und wird weiter steigen.

Invasive Blutzuckermessung: Fingerstich oder CGM

Die traditionelle Methode zur Blutzuckermessung erfordert einen Fingerstich, um anschließend einen Blutstropfen zu analysieren. Alternativ gibt es CGM-Systeme (Continuous Glucose Monitoring), die eine kontinuierliche Glukosemessung ermöglichen. Diese Systeme messen über einen auf die Haut aufgeklebten Sensor den Blutzucker im Unterhautfettgewebe. Diese gängigen Verfahren sind zwar präzise, aber entweder aufwändig, unangenehm oder teuer. Daher stellt sich für Betroffene und Forschende immer wieder die Frage, wie man die Methoden verbessern kann und was es braucht, um beispielsweise eine Uhr mit Blutzuckermessung zu entwickeln.

 

Nicht-invasive Blutzuckermessung

Die Forschung arbeitet nämlich bereits intensiv an Methoden, die das Blutzucker messen ohne Stechen ermöglichen sollen. Optische Verfahren wie Spektroskopie oder die Messung von Glukosewerten über Schweiß und Tränenflüssigkeit sind vielversprechende Ansätze für die nicht-invasive Blutzuckermessung. Google hatte beispielsweise bereits an einer smarten Kontaktlinse geforscht, die Blutzuckerwerte über die Tränenflüssigkeit messen sollte – das Projekt wurde jedoch eingestellt.

Smartwatches mit Blutzuckermessung: unzuverlässig

Obwohl einige Hersteller eine Smartwatch mit Blutzuckermessung bewerben, gibt es bislang keine marktreifen Modelle mit präziser und zuverlässiger Messung. Studien und Tests, zum Beispiel vom Institut für Diabetes-Technologie (IfDT) zeigen, dass diese Smartwatches keine echten Blutzuckerwerte liefern. Institutionen wie die US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) und andere Gesundheitsbehörden warnen davor, mit einer Smartwatch Blutzucker zu messen, da falsche Werte zu ernsthaften Gesundheitsrisiken führen können.

Kopplung mit CGM-Systemen

Auch wenn es noch nicht möglich ist, per Smartwatch eine Zuckermessung durchzuführen, bieten einige CGM-Systeme die Möglichkeit, sich mit gewissen Smartwatch-Modellen zu verbinden. Zum Beispiel lassen sich Sensoren wie Dexcom G7 oder Eversense E3 mit einer Apple Watch koppeln. Die Betroffenen können dann mit der Smartwatch den Blutzucker bequem kontrollieren. Auch die Verknüpfung von CGM-Systemen mit dem Smartphone ist eine Option, sodass Blutzucker messen per Handy-App möglich ist.

Smartwatch und Diabetes: innovativer Ansatz

Es gibt zwar aktuell auf dem Markt noch keine Smartwatch, die Blutzucker misst, aber es wird schon daran geforscht, eine solche Uhr zu entwickeln. Ein besonders vielversprechendes Konzept, um mit einer Smartwatch Diabetes-Daten zu tracken, ist die K'Watch Glucose von PKvitality. Diese smarte Uhr soll Blutzuckerwerte kontinuierlich messen, ohne dass ein invasiver Sensor notwendig ist. Die Technologie basiert auf winzigen Mikronadeln, die kaum spürbar sind. Das Produkt befindet sich allerdings in der Entwicklung und ist noch nicht auf dem Markt.

Blutzuckermessung mit Samsung oder Apple Watch?

Ein Mann hält Apple Watch und Samsung Galaxy Watch und schaut fragendEin Mann hält Apple Watch und Samsung Galaxy Watch und schaut fragend

Tech-Giganten und Start-ups liefern sich ein Wettrennen um die erste Diabetes-Smartwatch und arbeiten intensiv an Lösungen für eine nicht-invasive Blutzuckermessung. Apple hat bereits mehrere Patente eingereicht, darunter eine Technologie, die Terahertz-Strahlung nutzt. Expert:innen erwarten, dass schon in den nächsten Jahren eine Apple Watch Blutzucker messen kann.

An einer Smartwatch mit Blutzucker-Messung forscht auch Samsung. Das südkoreanische Unternehmen setzt dabei auf eine innovative Lösung, um zukünftig mit einer Galaxy Watch Blutzucker zu messen. Gemeinsam mit dem MIT entwickelt das Unternehmen eine Methode auf Basis der Raman-Spektroskopie.

Fitbit, mittlerweile Teil von Google, testet die Nahinfrarot-Spektroskopie zur Glukosemessung. Erste Studien zeigen bereits vielversprechende Ergebnisse – bis Blutzucker messen mit einer Smartwatch möglich ist, kann es aber noch dauern.

Smartwatch als Gesundheitsuhr

Sollte sich eine der Technologien bewähren und Marktreife erlangen, könnte es schon bald Smartwatches mit Blutzuckermessung geben. Durchbrüche sind laut Expert:innen in den nächsten drei bis fünf Jahren zu erwarten – die smarte Blutzucker-Uhr wäre eine Revolution im Bereich der Diabetes-Medizin und gleichzeitig eine wesentliche Alltagserleichterung für Millionen von Betroffenen.

Mann schläft mit Smartwatch am HandgelenkMann schläft mit Smartwatch am Handgelenk

Welche Funktionen hat eine Smartwatch?

Da eine funktionsfähige Smartwatch mit Blutzuckermessung noch Zukunftsmusik ist, stellt sich die Frage: Was kann eine Smartwatch bereits? Neue Modelle wie die Smartwatch 9000 haben eine Vielzahl an Gesundheitsfunktionen, die sie zu wertvollen Helfern im Alltag machen. Sie können zum Beispiel den Blutsauerstoff (SpO2) messen, die Herzfrequenz überwachen und über eine Stressanalyse Rückschlüsse auf das Wohlbefinden ziehen. Zudem unterstützt die moderne Smartwatch die Schlafüberwachung, analysiert Schlafphasen und bewertet die Qualität der Erholung, zum Beispiel die Smartwatch 7010. Einige Modelle, wie die Smartwatch 7000 können außerdem bei der Berechnung und Vorhersage von Menstruationszyklen unterstützen, um Nutzerinnen eine bessere Planung zu ermöglichen.

Mit Smartwatches die Gesundheit überwachen

Neben diesen grundlegenden Funktionen gibt es High-End-Smartwatches, die noch mehr Möglichkeiten zur Gesundheitsüberwachung bieten. Dazu gehört die Smartwatch mit Blutdruckmessung, mit der sich Schwankungen erkennen lassen, was besonders für Menschen mit Hypertonie hilfreich sein kann. Ein weiteres fortschrittliches Feature ist per Smartwatch ein einfaches EKG aufzuzeichnen, um Unregelmäßigkeiten im Herzrhythmus festzustellen und eventuell Hinweise auf Vorhofflimmern frühzeitig zu erkennen. Einige Modelle sind zudem in der Lage, die Hauttemperatur zu messen - das kann unter anderem zur Identifikation von Infektionen oder Stoffwechselveränderungen genutzt werden.

Smartwatches entwickeln sich stetig weiter und liefern immer genauere Vitaldaten. Grundsätzlich gilt aber: Gesundheitsdaten von Smartwatches ersetzen keine ärztliche Diagnose. Wer gesundheitliche Auffälligkeiten bemerkt, sollte die erfassten Werte nur als ergänzende Information betrachten und sich bei Bedarf professionellen Rat einholen.

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